Das ideale Kind kann sich gut verständigen, ist wissbegierig, spricht deutlich, grammatikalisch richtig. Es bringt immer stolz Bilder nach Hause. Es kann klettern, schaukeln, balancieren und sich stundenlang alleine beschäftigen. Dabei macht es sich nicht schmutzig, es weiß ja, was das alles kostet. Es kann sich selbst Schuhe, Jacke, Hose, Pullover anziehen, Schnürsenkel binden. Das ideale Kind freut sich auf die U-Untersuchungen beim Arzt. Später geht es gerne in die Schule, liebt seine Lehrerin, arbeitet fleißig mit, stört nicht den Unterricht, klaut keine Radiergummis, isst sein gesundes Pausenbrot, kauft nie Süßigkeiten am Kiosk und ist pünktlich. Die Hausaufgaben macht es sauber und eigenständig. Es hasst Handys und Computer. Es kennt das Sonnensystem, die lateinischen Namen aller Dinosaurier, baut komplizierte Lego-Konstruktionen, kann Noten lesen und ein Instrument spielen. Es macht seine Eltern stolz, macht Abitur und hat schon genaue Berufsvorstellungen. Es will studieren, hat ein Stipendium, spricht fließend drei Sprachen, erledigt das Studium in Sollzeit und hat anschließend einen Topjob. Es hilft im Haushalt. (nach Birgit Kelle)