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Презентация по немецкому языку Der große russische Dichter A.S.Puschkin

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Der große russische Dichter – A.S. Puschkin Выполнила: ученица 9 класса Дмитр...
Der große russische Dichter – A.S. Puschkin Выполнила: ученица 9 класса Дмитриева Ю. Руководитель: учитель немецкого языка Мироненко Т.В. МОУ Хмельниковская СОШ 2015г.
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Plan: 1. Früheste Kindheit. 2. Schuljahre in Zarskoje Selo. 3. Alexander Pusc...
Plan: 1. Früheste Kindheit. 2. Schuljahre in Zarskoje Selo. 3. Alexander Puschkin in der Verbannung. 4. Puschkin auf der Krim. 5. Puschkin im Kaukasus. 6. Die letzten Jahre. 7. Die Werke von A. S. Puschkin
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A. S. Puschkin
A. S. Puschkin
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Puschkins Geburtort ist Moskau. Hier verbrachte er seine ersten Kindheitsjah...
Puschkins Geburtort ist Moskau. Hier verbrachte er seine ersten Kindheitsjahre. Die Familie seines Vaters konnte einen 600-jährigen Stammbaum aufweisen, war aber verarmt und hatte ihren Einfluß verloren. Puschkins Vater, Sergej Lwowitsch, war ein russischer Gutbesitzer der sich wenig um seine Güter kummerte und deren Verwaltung anderen überließ. Alexanders Vater fuhrte in der grossen Stadt ein geselliges Leben. Dabei hatte der Vater Puschkins ein hübsches Reimtalent, und dessen Bruder, Wassili Puschkin, war ein damals recht bekannter Dichter. Diese dichterische Begabung entfaltete sich bei Alexander Puschkin zu herrlicher kunstlerischer Größe. Seine Mutter, Nadeshda Ossipowna, war die Enkelin Abraham Hannibals,des beruhmten „Mohren Peters I.“.Dieser war der Sohn eines abessinischen Fursten und in seiner Kindheit als Geisel nach Russland gekommen. Peter I., der seine grjssen Fahigkeiten erkannte, liess ihn militarisch ausbilden. Hannibal nahm am Hofe eine bedeutende Stellung ein und erreichte den Rang eines Generals. Die Mutter Puschkins war eine sehr schöne Frau, die ebenso wie der Vater im gesellschaftlichen Leben aufging und sich wenig um ihre Kinder kümmerte. Ihren Sohn Alexander liebte sie gar nicht, er war ihr nicht hübsch und gewandt genug. Sie setzte ihn stets zurück und strafte ihn oft ungerecht. Die Eltern Puschkins führten das Leben der vornehmen Moskauer Gesellschaft, französische Hauslehrer leiteten seine Erziehung. Schon als Kind beherrschte Puschkin die französische Sprache. Bis in die späten Abendstunden saß er oft in dem Biblijthekszimmer seines Vaters und las die französischen Klassiker und Aufklärer.
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Aber es war ein Mensch im Hause der Puschkins, der sich mit der größten Liebe...
Aber es war ein Mensch im Hause der Puschkins, der sich mit der größten Liebe des Knaben annahm, das war seine alte Kinderfrau. Sie hieß Arina Rodionowna und war eine ganz schlichte Bauersfrau. Damals, vor 200 Jahren, waren die Bauern in Rußland noch leibeigene Leute, sie gehörten ihren Gutsherren und konnten wie Tiere verkauft und verschenkt werden, Auch Arina Rodionowna war eineLeibeigene und diente ohne Lohn. Sie liebte den kleinen Alexander, ging mit ihm spazieren erzahlte ihm die schönsten russischen Volksmarchen und Sagen und sang ihm herrliche Lieder vor. So kam es, dass Alexander Puschkin durch die Wärterin Arina Rodionowna von klein auf bekannt mit diesen schönen Märchen wurde und dass er russisch um sich sprechen hörte, während seine Eltern und deren Gäste unter sich und mit den Kindern immer französisch sprachen, denn das galt in der damaligen Zeit als feiner und vornehmer. Alexander Puschkin wuchs also mit zwei Spachen auf: Er konnte schon als kleiner Knabe russisch und französisch gleich gut sprechen, und als er sehr jung anfing, kleine Verse zu machen, da dichtete er zuerst in französischer Sprache, weil ihm das leichter fiel, und wohl auch, weil er seinen Vater oft französische Verse vorlesen hörte.
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Nadeshda Ossipowna Puschkina Sergej Lwowitsch Puschkin Doch als er etwas größ...
Nadeshda Ossipowna Puschkina Sergej Lwowitsch Puschkin Doch als er etwas größer geworden war, besann er sich darauf, daß er ja ein Russe sei, und von da an schrieb er alles auf russisch. Außer den Verschen verfaßte er als kleiner Knabe schon kurze Theateratückchen, die er in einem Puppentheater seinen Geschwiatern vorführte, das war aber noch, ehe er zu schreiben verstand, er dachte sie sich rasch aus und vergaß sie wieder. Seine Kinderfrau, Arina Rodionowna, an der er mit großer Liebe hing, erzählte ihm die russischen Volksmärchen, in deren Wunderwelt er bald heimisch war. Mit seinem leibeigenen Diener wanderte er oft durch die Straßen Moskaus, beobachtete das eifache Volk und lernte seine Sprache kennen. Schon als Knabe zeigte Puschkin eine starke Selbständigkeit und lehnte sich gegen jeden Zwang auf.
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Alexander Puschkin hatte eine sehr kluge Großmutter, die der Meinung war, das...
Alexander Puschkin hatte eine sehr kluge Großmutter, die der Meinung war, dass ein Kind vor allem seine eigene Muttersprache kennen muss, ehe es eine fremde Sprache lernt. Darum rief sie den Knaben und seine zwei Jahre ältere Schwester zu sich und gab ihnen den ersten Unterricht in der russischen Sprache. Als der französische Hauslehrer, der von den Eltern angestellt worden war, sein Amt antrat, da konnten die beiden Kinder schon russisch schreiben und lesen. Alexander Puschkin lernte sehr leicht, denn er hatte ein außerordentlich gutes Gedächtnis. Kaum konnte er aber lesen, so sass er immerzu über den Büchern. Zwar hatte sein Vater eine grosse Bibliotek, die jedoch fast nur französische Bücher enthielt. Der Knabe las sie alle, er stand oft im Sommer morgens ganz früh auf und las schon, ehe die Schule begann. Des Abends, wenn es Zeit zum Schlafengehen war, musste ihn Arina Rodionowna oft aus dem Bibliothekszimmer holen. Ihr hat Alexander Puschkin später rührende Verse gewidmet, aus deren ersichtlich ist, wie dankbar Puschkin der alter Kinderwärterin dafür ist, dass sie als erste ihn mit der Poesie des russischen Märchens bekannt machte. Er hat sie bis zu ihrem Tode sehr geliebt. Im Sommer zogen die Puschkins aus dem heißen Moskau auf das Land. Sie wohnten dann auf dem schonen Landgut der Großmutter, und dort spielten die Kinder nach Herzenslust in dem großen Park. Die Großmutter war eine gute Herrin fur ihre Leute. Sie nutzte sie nicht aus, und darum waren ihre leibeigenen Bauern wohlhabender und zufriedener, als es sonst der Fall war. An der Sonntagen brauchten sie nicht zu arbeiten, da tanzen schöne alte Reigen. Alexander Puschkin sah ihnen gern zu. Er erfreute sich an der schönen, bunten Tracht der Bauern und tanzte auch mit.
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Zarskoje Selo. Lyzeum Mit 12 Jahren gaben die Eltern Alexander der Puschkin i...
Zarskoje Selo. Lyzeum Mit 12 Jahren gaben die Eltern Alexander der Puschkin in eine öffentliche Schule. Das war damals noch nicht so selbstverständlich wie heute, die meisten jungen Knaben aus vornehmen Familien wurden von Hauslehrern unterrichtet und lernten gerade so viel, daß sie später mit Hilfe von Verwaltern ihre Güter bewirtschaften konnten. Der Zar Alexander I. hatte nun eine Knabenschule gegründet, in der die Söhne des Adels eine gute Ausbildung erhalten sollten, um später tüchtige Beamte im Staatsdienst zu werden. Diese Schule hieß „Lyzeum“. Es war ein Internat, die Schüler blieben dort sechs Jahre lang und fuhren auch während der Ferien nicht nach Hause. Sie wurden sehr streng erzogen. Die meisten Erzieher waren nicht imstande, die in dem jungen Puschkin schlummernden Fähigkeiten zu erkennen. Aber es gab auch solche Lehrer, die einen starken Einfluß auf die Entwicklung des Knaben ausübten. Unter ihnen befand sich ein Bruder des französischen Revolutionärs Marat, namens Boudry, und der Lehrer für Naturrecht, Kunizyn. Beide Pädagogen begeisterten ihre Schüler für die Idee der Freiheit. So wurden die jungen Adligen mit den fortschrittlichen Ideen des Jahrhunderts bekannt gemacht. Hier erhielt Alexander Puschkin eine ausgezeichnete Bildung. Die Klasse umfaßte 29 Schüler.
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Anton Delwig Wilhelm Küchelbecker Iwan Puschtschin Unter ihnen war eine Reihe...
Anton Delwig Wilhelm Küchelbecker Iwan Puschtschin Unter ihnen war eine Reihe von sehr begabten Knaben, von denen mehrere dichteten. Sie traten untereinander in dichterischen Wettbewerb und gaben handgeschriebene Schülerzeitungen heraus. Sehr bald sahen die Lehrer, daß der junge Puschkin ein wirklicher Dichter und nicht nur ein Verseschmied war. So schrieb er während Schülzeit zahlreiche schöne Gedichte und war erst 15 Jahre alt, als bereits eine Zeitschrift „Westnik Jewropy“ (“Europäischer Bote“), die nur sehr gute Beiträge brachte, sein Gedicht „An meinen Freund den Dichter“ veröffentlichte. Alexander Puschkin hatte einen Onkel, Wassili Puschkin, der als Dichter bekannt war. Dieser Onkel freute sich an dem Erfolg seines jungen Neffen und machte die anderen Schriftsteller auf sein großes Talent aufmerksam. Der Onkel und seine Freunde bildeten eine Dichtergesellschsft, d.h. eine Vereinigung, in der sie über die neuen Bücher und Gedichte sprachen. Diese großen und anerkannten Dichter nahmen den jungen Schüler in ihren Kreis auf, und Alexander tauschte brieflich seine Ansichten mit ihnen aus. Nun muß man aber nicht denken, daß Alexander Puschkin ein gesetzter und unkindlicher Knabe gewesen sei. Im Gegenteil, er war ein rechter Wildfang, der mit den anderen Zöglingen manchen Streich machte. Untereinander zankten sie sich, verspotteten sich in Versen und versöhnten sich wieder. Alexander Puschkin hatte drei Freunde, Anton Delwig, Wilhelm Küchelbecker und Iwan Puschtschin, mit denen er sein ganzes Leben lang in treuester Freundschaft verbunden blieb. Delwig wurde ein bekannter Schriftsteller, und auch Küchelbecker schrieb Verse.
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Wassili Puschkin – Onkel von A. S. Puschkin Als Aiexander Puschkin 16 Jahre a...
Wassili Puschkin – Onkel von A. S. Puschkin Als Aiexander Puschkin 16 Jahre alt war, fand am 8. Januar 1815 ein öffentliche Prüfung der Schüler statt. Unter den Ehrengästen war ein sehr berühmter greiser Dichter, der große Gawriil Dershawin. Puschkin hatte für diese Examensfeier ein sehr schönes Gedicht, „Erinnerungen an Zarskoje Selo“, gemacht, das auf die Ereignisse des Jahres 1812 anspielte und den Sieg des Zaren über Napoleon feierte. Damals war Napoleon bis nach Moskau Vorgedrungen, aber das russische Volk hatte ihn besiegt, aus dem Lande gejagt, ihn bis nach Paris verfolgt und Paris eingenommen. Darum heißt es in Puschkin Gedicht:: O ihr, vor deren Mordgestürme Europas Völker feig gebebt- In Gräbern modert ihr als Beute der Gewürme! Wo blieb die Macht, die ihr erstrebt? Des Glückes Lieblingssohn, der mächtigste der Krieger, Verbrecher am Gesetz, an Wahrheit, Treu und Pflicht, In stolzem Wahne schon des Weltenalls Besieger- Du schwandest hin, ein grauses Traumgesicht! Paris, die Hauptstadt, ist gennomen! Doch seht, des Heldensiegers Hand Hält einen Ölzweig hoch, den Frieden zu verkünden, Und nicht der Rachefackel Brand! Dieweil den Himmel noch des Krieges Brände färben Und Moskau trauernd steht wie ein verwüstet Feld, Bring er dem Landesfeind Errettung statt Verderben, Und Frieden, Frieden aller Welt!
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Als der Knabe Alexander Puschkin sein Wunderbares Gedicht, von dem diese Ver...
Als der Knabe Alexander Puschkin sein Wunderbares Gedicht, von dem diese Verse nur ein kleiner Teil sind, den versammelten Ehrengästen vorgetragen hatte, erhob sich der große Dichter Dershawin und wollte ihn zum Dank küssen, so begeistert war er. Er sprach die prophetischen Worte: „Dieser wird der Nachfolger Dershawins.“ Aber Alexander Puschkin war sehr bescheiden. Er lief ganz verlegen davon, als er hörte,wie alle Zuhörer ihn lobten. Der Vater Puschkins war auch anwesend und erlebte den ersten Erfolg seines Sohnes. Als jemand von den Gästen äußerte, der Junge Puschkin könne zwar gute Verse schreiben, doch habe er noch keinen gute Prosastil, da trat wiederum der berühmte Dershawin für Alexander Puschkin ein und sagte: „Lassen Sie ihn nur einen Dichter bleiben...“ Puschkin hat diesen für ihn unvergeßlichen Tag später in einem kurzen Vers verewigt: Wohlwollend kam man mir entgegen, Hob mich durch frühen Ruhm und Preis- Und, nah dem Grab, gab seinen Segen Dershawin mir, der Sängergreis! Schon in den letzten Schljaren im Lyzeum kam Alexander Puschkin mit jungen Offizieren, die dort in Zarskoje Selo bei einem Garderegiment standen, in gesellschaftlichen Verkehr. Von diesen jungen Leuten hörte er viele abfällige Urteile über den Zaren Alexander I. und seine Minister. Der Zar regierte nämlich unumschränkt, es gab keine Volksvertretung, die er zu befragen hatte. Seine Minister bedrückten das Volk, die Beamten waren bestechlich, und das Rechtswesen lag tief danieder. Der junge Puschkin war bisher in der vom Zagen gegründeten Schule natürlich zu einem gehorsamen Untertan erzogen worden, jetzt aber lernte er die Meinung von aufgeklärten Mängel der Zarenherrschaft. Schon mit 16 Jahren schrieb er sein erstes politisches Gedicht, in dem es heißt: Getrieben wird das Volk, tief in den Staub sich neigend Vor der Tyrannenmacht, aus Furcht den Haß verschweigend. Aus Vorsicht bezeichnete er das Gedicht aber als eine Übersetzung aus dem Lateinischen, was er später noch manchmal machen mußte, um nicht von der Polizei des Zaren bestraft zu werden.
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Im Jahre 1817 wurde Alexander Puschkin mit seinen Klassenkameraden aus dem L...
Im Jahre 1817 wurde Alexander Puschkin mit seinen Klassenkameraden aus dem Lyzeum entlassen. Er war also 18 Jahre alt und sollte nun die Beamtenlaufbahn antreten. Er siedelte nach Petersburg über und wurde zum Beamten im Außenministerium ernannt. Diese Ernennung war aber nur eine Formsache. Wie viele junge Adlige erhielt Puschkin dadurch einen Rang und eine Amtsstellung. Über seine Zeit konnte er frei verfügen. Obwohl er sich ganz dem gesellschaftlichen Leben der nicht auf, da viele Freunde Puschkins Mitglieder von Geheimbünden waren, kam er mit den revolutionären Kreisen in Berührung. Wenn er auch nicht Mitglied eines Geheimbundes wurde, so trat er doch für die Ziele dieser Organisationen ein und verbreitet ihre Ansichten, er wurde zum eigentlichen dichterischen Verkünder ihrer Ideale. Im Jahre 1817 entstand seine „Ode an die Freiheit“, die einen Aufruf zum Kampf gegen die tyrannische Willkürherrschaft des Zaren darstellte. Sie beginnt mit den Worten: „Erbebt, Tyrannen dieser Erde!“ und wendet sich dann an die Unterdrückten: Doch ihr, erwacht und greift zum Schwert! Steht auf, ihr Sklaven, brecht das Joch!“ Seine Eltern hatten durch den Krieg gegen Napoleon ihr Heim in Moskau verloren. Sie wohnten in St. Petersburg und verbrachten den Sommer auf dem Gut Michailowskoje in der Nähe von Pskow. Dorthin fuhr auch Alexander Puschkin. Er freute sich recht an der Freiheit nach sechs langen Jahren im Lyzeum und dachte, es werde dort auf dem Gut ebenso schön wie früher bei der Großmutter sein. Bald aber entdeckte er, daß es hier ganz anders bestellt war. Die Bauern auf dem Gut seines Vaters lebten in kümmerlichen Verhältnissen, sie mußten sehr schwer arbeiten. Der Verwalter trieb sie an, er forderte immer mehr Arbeit von ihnen, und es blieb den Leibeigenen kaum Zeit, ihre eigenen dürftigen Ackerstücke zu bestellen, die ihnen doch den Lebensunterhalt sichern sollten, Alexander Puschkin schrieb 1819 das Gedicht „Das Dorf“, in dem er diese traurigen Dinge offen schilderte, was noch niemand vor ihm gewagt hatte. Wir lesen in diesem Gedicht :
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Ein unbeschränktes Herrentum hat hier befehlend, Blind für die Tränen, für de...
Ein unbeschränktes Herrentum hat hier befehlend, Blind für die Tränen, für den Jammer taub, Gesetzlos seinen Nächsten in das tiefste Elend Gestürzt durch einen unerhörten Raub. Hier liegt ein Sklavenvolk geduldig in der Fron, Demütig und gebückt, erträgt es Spott Hohn. Es trägt für Lebenszeit sein Joch ein jeder hier, Für seinen Herren schafft im Schweiß des Angesichts Am Schluß des Gedichtes schrieb der Dichter: Werd` ich dies Volk einst sehen ohne Sklavenbande? Wind Knechtschaft fallen durch des Zaren mächtiges Gebot? Wird endlich über meinem Vaterlande Aufgehn der Geistesfreiheit hehres Morgenrot? Dieses Gedicht hatte sehr bald in Abschriften weite Verbreitung gefunden, und es kam auch zur Kenntnis des Zaren. Solche Gedichte konnten natürlich nicht gedruckt werden, das hätte die Zensur damals nie erlaubt. In seinen Epigrammen verhöhnt Puschkin mit treffsicherer Schärfe den Zaren und seine Günstlinge und macht den zaristischen Absolutismus lächerlich. Alle diese Dichtungen konnten nicht gedruckt werden, sondern wurden mit der Hand abgeschrieben und so in vielen Exemplaren verbreitet. In dieser Zeit widmet er auch seinem Freunde Pjotr Tschaadajew ein Gedicht, das mit den Worten schließt: „Freund, sei getrost, wirst du sehn Des Glückes Frühlingssonne schimmern! Das Volk erwacht beim Lenzesweh´n, Und auf des Thrones morschen Trümmern Wird unser Name leuchtend stehn.“
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W. Shukowskij Tschaadajew war früher Offizier in einem Husarenregiment, das i...
W. Shukowskij Tschaadajew war früher Offizier in einem Husarenregiment, das in Zarskoje Selo in Garnison lag. Hier war er mit Puschkin bekannt geworden. Durch seine Freiheitsliebe, die in seinen philosophischen Schriften zum Ausdruck kam, hatte sich Tschaadajew den Haß des Zaren zugezogen, und er wurde später auf Befehl Nikolaus für wahnsinnig erklärt. Die fortschrittlichen und freiheitlich gesinnten Manner begeisterten sich an Puschkin Versen, aber die Anhänger des Zaren waren empört darüber, daß der Dichter die Abschaffung der Leibeigenschaft forderte. Gerade diese Versklavung der Bauern bildete ihren Reichtum. Als Puschkin vom Lande nach St.Petersburg zurückkehrte, schrieb er noch viele politische Gedichte, und sie alle wurden von Hand zu Hand weitergegeben. Aber er dichtete daneben schon die erste seiner schönen Verserzählungen, das Märchen „Ruslan und Ljudmila“, das alle Leser sehr bewunderten. Diese Verserzählung wurde gedruckt, und der junge Dichter hatte damit einen großen Erfolg. Wassili Shukowskij war von der Dichtung begeistert und schickte Puschkin sein Bild mit der Widmung: „Dem siegreichen Schüler von seinem besiegten Lehrer“.
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Doch gerade zu dieser Zeit, da der 21jährige Puschkin von allen Seiten Lob er...
Doch gerade zu dieser Zeit, da der 21jährige Puschkin von allen Seiten Lob erntete, zog sich ein Gewitter über seinem Haupt zusammen. Der Generalgouverneur von St. Petersburg hatte von den politischen Gedichter erfahren und ließ eine Haussuchung bei Puschkin durchführen. Man fand nichts, denn Puschkins treuer Diener Nikita hatte seinen Herrn gewarnt, und es war alles verbrannt worden, was nicht in die Hände der Polizei fallen durfte. Aber Puschkin dachte darüber ganz anders. Er ging unerschrokken zu dem Generalgouverneur und erbot sich, ihm aus dem Gedächtnis alle Verse aufzuschreiben. Diese Tapferkeit gefiel dem Generalgouverneur. Er vertrat des Dichters Sache vor dem Zaren, der ihn eigentlich nach Sibirien verbannen oder einkerkern lassen wollte. Unter seinem Rinfluß und auf Bitten Puschkins Freunde Nikolai Karamsin und Wassili Shukowskij verbannte der Zar den Dichter nach Südrußland. In seiner Hauptstadt Petersburg wollte er ihn nicht mehr dulden. Im Mai 1820 mußte Puschkin Petersburg verlassen und sich nach Jekaterinoslaw begeben. Hier wurde er dem General Insow unterstellt. Kunz nach seiner Ankunft in Jekaterinoslaw erkrenkte Puschkin schwer. Der General Rajewskij, der mit seiner Familie eine Reise nach dem Kaukasus unternommen hatte, nahm sich des schwerkranken Dichters an.
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M.N. Rajewskaja N.N. Rajewskij Rajewskij Haus Durch seine Fürsprache erhielt...
M.N. Rajewskaja N.N. Rajewskij Rajewskij Haus Durch seine Fürsprache erhielt Puschkin die Erlaubnis, Rajewskij auf seiner Reise zu begleiten. Nach zweimonatigem Aufenthalt imKaukasus reisten die Rajewskijs mit Puschkin nach der Krim. Nikolaus, der jüngere Sohn Rajewskijs, war Mitglied eines Geheimbundes, mit ihm und seinen beiden Schwestern Dichters Byron, die auf sein dichterisches Schaffen zunächst einen großen Einfluß aussübten.
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Bachtschisarajskij Palast Als Puschkin im Mai 1820 in den Süden Rußlands „str...
Bachtschisarajskij Palast Als Puschkin im Mai 1820 in den Süden Rußlands „strafversetzt“ wurde, bedeutete dies für den zwanzigjährigen angehenden Dichter in jeder Hinsicht eine krasse Veränderuseiner bisherigen Lebensumstände. Der Großzügigkeit seines Vorgesetzten General Insow ist es zu verdanken, daß Puschkin während dieser Ueit den Süden Rußlands, den Kaukasus und die Krim kennenlernen konnte und ihm zudemviel Zeit zu schriftstellerischer Betätigung blieb. Nach Beendigung eines Kuraufenthaltes im Kaukasus reiste Puschkin im August 1820 auf die Krim, wo er drei Wochen als Gast im Sommerhaus des Generals Rajewskij an der Südküste verbachte, in der alten Tatarensiedlung Gursuf. Mit dem berühmten General und dessen Kindern war Puschkin bereits seit seinenr Zeit in St. Petersburg bekannt. Neben dem jüngeren Sohn Nikolaj entwickelte sich insbesondere zu der damals 15 jahrigen Tochter Maria, der späteren Fürstin Wolkonskaja, eine enge Freundschaft. Menschlich wie literarisch gleichermaßen anregend sollten diese wenigen Wochen in diesem unbeschwerten, fröhlichen Kreis der Familie Rajewskij werden.
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Ein Ritt nach Bachtschisaraj, der früheren Hauptstadt der Krimtataren und ei...
Ein Ritt nach Bachtschisaraj, der früheren Hauptstadt der Krimtataren und ein Besuch des dortigen Chanspalastes mit seinem „Tränenbrunnen“ inspirierten Puschkin zu einem seiner schönsten Werke, dem romanteschen Poem „Bachtschisarajskij fontan“ (Der Springbrunnen von Bachtschisaraj). Puschkin erinnert sich später noch oft und voller Wärme an jene drei Wochen auf der Krim. „Sag selbst“, schreibt er an seinen Bruder Lew, „ob ich nicht glücklich war: ein freis, sorgloses Leben im Kreise einer lieben Familie, ein Leben, das ich so liebe und das ich nie genießen konnte-glücklicher, südlicher Himmel, eine reizende Gegend, eine Natur, die der Phantasie entsprich – Berge, Gärten, das Meer, mein Freund, meine liebste Hoffnung ist, dieses südliche Ufer und die Familie Rajewskij wiederzusehen...“ Während der Reise Puschkins war General Insow nach Kischinjow, der Haupstadt Bessarabiens, übergesiedelt. Dorthin mußte sich nun auch Puschkin begeben. Das Leben in Kischinjow bot viele Abwechslungen und Anregungen. Hier lebten die Angehörigen verschiedener Völker auf engem Raum zusammen. Puschkin erhielt oft Urlaub und konnte sich ganz seinen schriftstellerischen Arbeiten widmen. In Kischinjow lemte Puschkin Oberst Pawel Pestel kennen. Pestel war Führer der Dekabristen und übte auf Puschkin einen starken politischen Einfluß aus. In diser Zeit entstanden in ganz Europa revolutionäre Bewegungen, aber alle Erhebungen scheiterten, und die Reaktion triunphierte. Das machte einen starken Eindruck auf den Dichter, der mit fieberhafter Spden Sieg der revoiutionären Bewegungen erhofft hatte, in seinen damaligen Dichtungen macht sich daher ein schmerzlicher Pessimismus bemerkbar. Bezeichnend für seine Stimmung sind die Wolte aus dem Gedicht „Der Freiheit Säer in der Wüste“: „Grast weiter, Völker, still und redich, Der Herde ist die Freiheit schädlich, Ihr ziemt die Schere und das Beil. Sie folgt der Väter Rat und dreht sich Zum Peitschenklang am Narrenseil.“ Alexander Puschkin dichtete in den Jahren in Kischiajow mehrere sehr schöne Erzählungen in Versen (u.a. „Der Gefangene im Kaukasus“, „Die Zigeuner“) und viele Gedichte. Aber war dort sehr einsam und sehnte sich nach seinem Freundeskreis, den er un Petersburg zurückgelassen hatte. Einmal hatte er einen kleinen Singvogel in einem Käfig gekauft. Als er ihm die schönen Verse, die ein Spiegelbild seiner wehmütigen Stimmung sind:
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Der Väter Sitten acht ich treulich, Ob ich im fremden Lande sei. So ließam Le...
Der Väter Sitten acht ich treulich, Ob ich im fremden Lande sei. So ließam Lenzensfest ich neulich Ein Vöglein aus dem Käfig frei. Ein stiller Trost war`s mir, zu denken, Daß ich, verbannt und unfrei hier, Der Freiheit Glück doch konnte schenken Dem Vöglein, Gottes kleinem Tier. Im Jahre 1823 wurde Puschkin nach Odessa versetzt und mußte in der Kanzlei des Grafen Woronzow als unbedeutender Beamter arbeiten. Im Gegensatz zu dem gutmütigen General Insow war Woronzow ein Hochmütiger Vorgesetzter, der seinen Untergebenen das Leben durch allerlei Schikanen schwer machte, der Puschkin als kleinen Beamten herumkommandierte und gar kein Verstandnis dafür hatte, daß Puschkin bereits ein sehr bekannter Dichter war. Ais sich eine große Heuschreckenplage über die Gegend ausbreitete, wurde Alexander Puschkin mit einer Kommission ausgesandt, um Gegenmaßnahmen gegen diese schädlichen Insekten zu treffen. Nach seiner Rückkehr vondieser Dienstreise sollte er nun einen gründlichen Bericht darüber schreiben, was er gesehen und angeordnet hatte. Der Dichter war aber nicht dazu geneigt, er soll nur ein kurzes Verschen als Aktennotiz verfaßt haben: Der Heuschreck flog, flog, Saß dann nieder, Saß, saß - fraß, fraß, Und flog wieder.
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der Roman „Eugen Onegin“ Man kann sich denken, wie das seinen strengen Vorge...
der Roman „Eugen Onegin“ Man kann sich denken, wie das seinen strengen Vorgesetzten ärgerete, und als er gar noch von einen Spottvers erfuhr, den Alexander Puschkin auf ihn gemacht hatte, da sorgte er dafür, daß der Zar den Dichter noch strenger bestrafte. Außerdem verfaßte Puschkin eine Reihe von Epigrammen, in denen er seinen Haß gegen Woronzow zum Ausdruck brachte. Auf Betreiben Woronzows wurde Puschkin aus dem Dienst entlassen und in das Dorf Michailowskoje bei Pskow verbannt. In Michailowskoje wurde Puschkin der Aufsicht der Behörden und der Kirche Unterstellt, denn während seinen Brief geschrieben, aus dem sein Interesse für atheistische Weltanschauung zu er kennen war. Seine Eltern waren sehr empört darüber, daß Zaren erregt hatte, und nahmen ihn undfreundlich auf, sie verboten sogar seinen Geschwistern, mit ihm zu sprechen. Im Auftrage der Regierung übernahm Puschkins Vater die Aufsicht über den nach seiner Meinung ungeratenen Sohn. Dadurch kam es zu ernsten Zerwürfnissen zwischen Vater und Sohn, die dem Dichter das Leben zur Hölle machten. Alexander Puschkin war ganz verzweifelt, niemand tröstete ihn. Nur seine liebe alte Kinderfrau Arina Rodionowna redete ihm gut zu, und als die Eltern und Geschwister bald abreisten und ihn allein in dem alten Gutshaus leißen, da schloß er sich an die mütterliche alte Bäuerin so eng an, wie nie an seine stolze, eitle Mutter.
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In Michailowskoje fühlte sich Puschkin sehr einsam. Arina Rodionowna führte i...
In Michailowskoje fühlte sich Puschkin sehr einsam. Arina Rodionowna führte ihm den Haushalt und pflegte ihn mit mütterlicher Liebe. Den Verkehr mit den adligen Gutsbesitzern der Umgebung vermied Puschkin. Nur im Hause der Gutsherrin Praskowja Ossipowa weilte er hin und wieder als Gast. An Sonntagen legte er zuweilen Bauernkleidung an und mischte sich unter das einfache Volk, dessen Sorgen und Nöte er dabei kennenlernte. Dieses Verhalten erregte natürlich den Argwohn der benachbarten Gutsbesitzer. Ein unvergeßliches Erlebnis für den vereinsamten Dichter war der Besuch seines Freundes Iwan Puschtschin im Jahre 1825- es war die letzte Begegnung der beiden Freunde. Im ... des .... Jahres wurde Puschtschin zu Zwangsarbeit verurteilt und nach Sibirien verbannt. Puschkin litt in Michailowskoje sehr unter seiner inneren und äußeren Vereinsamung. Die Schwermut drohte ihn zu überwältigen. Aber in ernster Arbeit fand er sein inneres Gleichgewicht wieder. Er schrieb einige Kapitel seines Romans in Versen „Eugen Onegin“, den er in Odessa begonnen hatte, und verfaßte die historische Tragödie „Boris Godunow“, un der er das Thema „Volk und Regierung“ behandelte. Nur diejenige Regierung ist nach des Dichter Meinung stark, deren Macht von dem Willen des Volkes getragen wird.
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Im Dezember 1825 starb der Zar Alexander I., und ehe der neue Zar, Nikolaus I...
Im Dezember 1825 starb der Zar Alexander I., und ehe der neue Zar, Nikolaus I. (ein Bruder des kinderlos verstorbenen Alexander I.), den Thron bestieg, benutzten die gegen das Zarentum verschworenen Freunde Alexander Puschkins den Zeitpunkt zu einem Aufstand, am 14 Dezember 1825 brach in Petersburg der Aufstand der Dekabristen aus, der aber von der Regierung schnell niedergeschlagen wurde, alle Teilnehmer wurden streng bestraft, fünf von ihnen wurde gehenkt, viele auf Lebenszeit nach Sibirien verbannt, darunter auch die Schulfreunde von Puschkin, Küchelbecker und Puschtschin. Diese Nachrichten regten den in der ländlichen Einsamkeit von Michailowskoje zurückgezogen lebenden Dichter sehr auf. Er wußte nicht, wie sich sein eigenes Schicksal gestalten würde da man bei fast allen Verschwörern, die verhaftet wurden, Gedichte und Epigramme von Puschkin fand, erkannte die Regierung deutlich, welche Bedeutung Puschkins Dichtungen für die Verbreitung der freiheitlichen Ideen der Dekabristen hatten. Der Zar schwankte lange, welche Entscheidung er über Puschkin treffen sollte. Traf ein Beiricht des Gendarmeriechefs Benckendorff über den Dichter ein, der die Worte enthielt: „Puschkin ist ein rechter Windhund, wenn es aber gelingt, seiner Feder und seinen Reden eine bestimmte Richtung zu geben, wird das von großem Nutzen sein.“
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Das gab den Ausschlag ,Nikolaus I. beschloß, Puschkin umzustimmen und zu ein...
Das gab den Ausschlag ,Nikolaus I. beschloß, Puschkin umzustimmen und zu einem Hofdichter zu machen. Im September 1826 wurde Puschkin plötzlich nach Moskau geholt und zum Zaren gebracht. „Was hätten Sie getan, wenn Sie am 14. Dezember in Petersburg gewesen wären?“ fragte der Zar. „Ich hätte mich den Rebelleg andescherssen“, lautete die freimütiege Antwort Puschkins. Zar Nikolaus I. dachte, es sei Klüger, einen so bekannten Dichner nicht in der Reihe der Gegner zu haben, sondern sich mit ihm zu versöhnen. Darum hob er die Verbannung auf, und Puschkin konnte wieder frei umhergehen. Alle seine Freunde und die Verehrer seiner Dichtkunst begrüßten ihn mit großer Freude. Als er seine neuen Dichtungen im Freundeskreis vjrlas, war die Begeisterung sehr groß. Nikolaus versprach dem Dichter, ihm die Freiheit wiederzugeben, wenn er sich enschlösse, seine Denkweise zu ändern. Als Zeichen seiner angeblichen Gnabe wollte Nikolaus von nun den Fessein der gewöhnlichen Zensur zu befreien. Aber es zeigte sich bald, was es mit dieser Gnade des Zaren auf sich hatte. Puschkin erhielt zwar die Freiheit wieder, wurde aber unter Polizeiaufsicht gestellt und oft brutal an der Drucklegung seiner Werke gehindert. Er besaß nicht einmal das Recht, seinen Wohnsitz Moskau ohne Erlaudes Gendarmeriechefs Benckendorff zuverlassen. Seine innere Haltung zu den Dekabristen hat Puschkin niemals geändert. Davon zeugt sein im Jahre 1827 verfaßtes Gedicht „Sendschreiben nach Sibirien“, dessen erste Strophe Iautet: „Teif in Sibiriens Schächten sollt Ihr stolz das schwere Schicksal tragen, Denn nicht vergeht, was Ihr gewollt, nicht Eures Geistes hohes Wagen.“
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Im Jahre 1828 besuchte Puschkin in Moskau einen Ball, auf dem er einer Jungen...
Im Jahre 1828 besuchte Puschkin in Moskau einen Ball, auf dem er einer Jungen Dame von außerordentlicher Schönheit begegnete. Es war die sechzehnjährige Natalia Nikolajewna Gontscharowa. Puschkin verliebte sich in sie und ließ sich ihren Eltern vorstellen. Die Familie Gontscharow empfing den Dichter sehr kühl, und auch Natalia Nikolajewna verhielt sich ihm gegenüber gleichgültig. Trotzdem hielt er um ihre Hand an, bekam aber von ihren Eltern eine ausweichende Antwort. Verbittert darüber machte Puschkin eine Reise nach dem Kaukasus. Da er diese Reise ohne Erlaubnis der Regierung unternommen hatte, erhielt er von Benckendorff einen strongen Verweis. Im Frühling 1830 hatte PuschkinWerbung um Natalia endlich Erfolg, und im Mai desselben Jahres fand die offizielle Verlobung statt. Puschkin reiste nach Boldino um Vorbereitungen für seine Heirat zu treffen. Ais er nach Moskau zurückkehren wollte, brach im Wolgagebiet die Cholera aus. Alle Wege nach Moskau wurden gesperrt, und Puschkin war gezwungen, auf seinem Gute Boldino das Ende der Epidemie abzuwarten. Sein ungewollter Aufenthalt in Boldino war die fruchtbarste Zeit seines Lebens. Er beendete den „Eugen Onegin“, in dem er das Leben des Adels und die gesellschftlichen Zustände der damaligen Zeit schildert. Über diesen Roman in Versen schrieb der große russische Kritiker Belinskij: „Im ´Onegin´ haben wir in poetischer Reproduktion ein Bild der russischen Gesellschaft in einem der interessantesten Momente ihrer Entwicklung vor uns.
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Man kann den ´Onegin´ eine Enzyklopädie des russischen Lebens und ein im höch...
Man kann den ´Onegin´ eine Enzyklopädie des russischen Lebens und ein im höchsten Grade volkstümliches Werknennen.“ Außerdem schrieb Puschkin hier eine Reihe von Prosaerzählungen mit dem Titel „Belkins Erzählungen“. Die Helden dieser Erzählungen sind Menschen aus dem Volk, so ein Sargtischler, ein kleiner Beamter, ein Posthalter. In Boldino hatte Puschkin noch einmal Gelegenheit, die Lage der leibeigenen Bauern zu beobachten. Er sah, wie sie ausgebeutet und mißhandelt wurden. Diese Beobachtungen lenkten sein Interesse auf das Thema der Bauernaufstände, das er bald daruf dichterisch bearbeitete. Im Februar 1831 fand seine Hochzeit mit Natalia Gonsscharowa statt. Er siedelte nach Petersburg über und kam auch dort unter geheime Polizeiaufsicht. Trotzdem wurde er wieder als Beamter im Außenministerium eingestellt. Diese vermeintliche Gnade des Zaren hatte aber einen besonderen Grund. Dieser wünschte nämlich, daß die schöne Frau Puschkins in der Nähe des Hofes weilte. Nach dem damals geltenden Brauch mußte aber ihr Mann zu diesem Zwecke ein Amt im Staatsdienst bekleiden.
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Das Leben in Petersburg mit seinen vielen gesellschaftlichen Veranstaltungen...
Das Leben in Petersburg mit seinen vielen gesellschaftlichen Veranstaltungen behagte dem Dichter nicht. Er sehnte sich noch einem ruhigeren Aufenthaltsorte, an dem er ungestört arbeiten konnte. Aber alle seine Bemühungen, die Erlaubnis zum Verlassen der Hauptstadt zu erhalten, waren vergeblich. Der Zar bestand auf seinem Verbleiben in Petersburg. In dieser Zeit verfolgte Puschkin gespannt die politischen Geschehnisse. Während der Choleraepidemie im Jahre 1830 war im Gouvernement Nowgorod ein Bauernaufstand aus gebrochen Dabei hatten sich aufständische Bauern mit aufständischen Soldaten vereinigt. Diese Ereignisse lenkten Puschkin Aufmerksamkeit auf den Aufstand Pugatschows, der in den Jahren 1773 bis 1775 stattgefunden hatte, und er beschloß, eine Geschichte dieses Aufstandes zu verfassen. Er gab vor, ein Buch über den Feldherr Alexander Suworow, der den Aufstand unterdrückt hatte, schreiben zu wollen, und bat um die Erlaubnis, zu diesem Zweck das Aktenmaterial in den Archiven der Regierung studieren zu dürfen. Außerdem bat er um Urlaub für eine Reise in das Gebiet, in dem sich der Aufstand Pugatschows abgespielt hatte. 1833 reiste er nach Kasan und Orenburg. Hier traf er auf Menschen, die den Aufstand Pugatschows noch miterlebt hatten. Dabei stellte er fest, daß die Uralkosaken Pugatschow ein gutes Gedenken bewahrten. „Wir beklagen uns nicht über ihn, er hat uns nichts Böses getan“, sagte ihm eine 80jährige Kosaken. Puschkin erkannte schon damals die Ursachen des Aufstandes. Er schrieb darüber: „Das gesamte einfache Volk war für Pugatschow. Der Adel allein war auf Seiten Anhänger wollten anfangs auch den Adel zu sich herüberzeihen zu sehr entgegengesetzt“. Auf seiner Rückreise weilte Puschkin wieder einen Herbst in Boldino. Hier schrieb er neben anderen Werken „Die Geschichte Pugatschows“. Der Zar befahl, den Titel in „Geschichte des Pugatschowschen Aufstandes“ umzuändern. Natürlich mußte Puschkin diesen Befehl befolgen. Die Bauernbewegung ist auch das Thema der Novelle „Dubrowskij“. Ein herrschsüchtiger Gutsbesitzer bringt das kleine Gut seines Nachbarn Dubrowskij widerrechtlich in seinen Besitz. Die leibeigenen Bauern Dubrowskijs erheben sich nunmehr unter der Führung Wladimir Dubrowskijs, der ein Opfer der Ungerechtigkeit geworden war. Es ist erstaunlich, wie realistisch Puschkin die aufständischen Bauern zeichnet. Bemerkenswert ist auch, daß Puschkin einzelne Adlige schildert, die sich auf die Seite der aufständlischen Bauern stellen. Um dieselbe Zeit verfaßte Puschkin die Dichtung „Der eherne Reiter“. Der Zar verbot den Druck dieses Werkes,weil der Absolutismus darin als eine furchtbare, unmenschliche Gewalt dargestellt wurde.
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Die Schikanen, denen Puschkin ausgesetzt war, wurden immer unerträglicher. Si...
Die Schikanen, denen Puschkin ausgesetzt war, wurden immer unerträglicher. Silvester 1833 verlieh der Zar dem 34jährigen Dichter den Titel eines Hofkammerjunkers, der sonst nur ganz jungen Adligen verliehen wurde. Das bedeutete eine schwere Kränkung Puschkins. Aber durch diese Ernennung wurde der Frau Puschkins die Teilnahme an den Hofbällen ermöglicht. Weitere Demütigungen folgten. Die gesamte Hofgesellschaft fiel wie eine Meute über den Dichter her. Dazu kamen noch die Geldschwierigkeiten, in die Puschkin geriet. Das Leben in der großen Gesellschaft war teuer. So wurde Puschkin Schuldner des Zaren, da er immer wieder um Gehaltsvorschuß bitten mußte. Diese Abhängigkeit stand in krassem Widerspruch zu seinem Streben nach Unabhängigkeit, zu seiner Freiheitsliebe. Er wurde innerlich immer einsamer und ruheloser und sein Dasein immer düsterer. Da er sich gar nicht als gehorsamer Höfling zeigte und immer wieder Beweise für seine Freiheitsliebe und seine Ablehnung der Willkeirnerrschaft des Laren und der herrschenden Klasse erbrachte, wurde der Haß der Hofkreise immer größer. Es wurden Verleumdungen über Puschkins Familienleben ausgestreut, wobei man seine Ehre in den Schmutz zog. Anlaß dafür war aufdringliches unverschämtes Beharren, mit dem d´Anthes, ein ausländischer Offizier im russischen Dienst, seine Liebe zu Puschkins Frau äußerte und sie damit verfolgete. Obgleich Puschkin seine Frau innig liebte und en ihrer Treue keine leisesten Zweifeln hegte, reizten ihn im höchsten Grad die dreisten Liebesverfolgungen d´Anthes´. Ein beleidigender Brief, als dessen Autoren Puschkin d´Anthes und dessen Stiefvater vermutete, zwang Puschkin endlich d´Anthes zum Duell zu fordern.
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Dem Zaren Nikolaus waren alle diese Vorgarge genau bekannt. Er far aber nich...
Dem Zaren Nikolaus waren alle diese Vorgarge genau bekannt. Er far aber nichts um dieses Duell, durch das Rußland eines seiner wertvollsten Söhne beraubt werden konnte, zu verhindern. Als d´Anthes am 8. Februar 1837 den ersten Schuß abgab, wurde Puschkin tödlich in den Unterleib getroffen. Mit Mühe konnte er sich erwas aufrichten und seinen Schuß abfeuern, durch den d´Anthes jedoch nur unbedeutend verwundet wurde. Puscgkin war noch so geoßmütig, seine Frau gegen jeden Vorwurf in Schutz zu nehmen, obgleich sie Anlaß zu diesem unglücklichen Zweikampf gegeben hatte. Zwei Tage rang der Dichter nach qualvollem Leiden verschied. Die Nachricht von dem Ableben des genialen Dichters erfüllte das ganze damalige fortschrittliche Rußland mit tiefer Trauer und großer Erbitterung. Die Furcht des Zaren vor dem Zorndes Volkes war so groß daß er Puschkins Zeichnam heimlich aus Petersburg fortschaffen und in der Stille begraben ließ. Der Sarg wurde ganz heimlich, nur von Alexander Turgenew, und von dem treuen Diener Nikita begleitet, auf einem Schlitten nach Michailowskoje gebracht und dort ohne jegliche Feierlichkeit beigesetzt. Heute ist sein Ruhm noch viel weiter verbreiter: seine Gedichte sind in viele Sprachen übersetzt, und die ganze Welt kennt Puschkin, Rußlands größten Dichter.
 
 
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